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Florian Schmidt title

WENN TRÄUME TÜRKISBLAU WERDEN

Paradies mit Verantwortung – Eine Familienreise auf die Malediven

Das Wasserflugzeug gleitet sanft über die endlose Palette aus Blau- und Türkistönen hinweg. Unter uns erstreckt sich ein lebendiges Mosaik aus Atollen, wie Perlen auf einer unsichtbaren Kette aufgereiht. „Papa, das sieht aus wie in einem Videospiel“, flüstert Carlos (13) und drückt seine Nase gegen das kleine Flugzeugfenster. Sein Staunen ist ansteckend – auch wir Erwachsenen können unsere Augen kaum von diesem Naturschauspiel wenden.

Die Malediven empfangen uns mit einer Stille, die in unserem digitalen Alltag längst verloren gegangen ist. Hier ticken die Uhren anders – oder vielleicht gar nicht.

Avani+ Fares: Wo Abenteuer auf Nachhaltigkeit trifft

Unser erstes Zuhause auf dem Wasser ist das Avani+ Fares Resort. „Insgesamt 176 Overwater-und Strand-Bugalows sowie Zimmer – aber es fühlt sich an wie ein Dorf“, bemerkt Carlos beim Erkunden der Insel. Schnell entdeckt er den Teens Club mit Playstation, Kicker und Billard – doch das wahre Abenteuer wartet vor der Haustür.

Das Hausriff des Resorts entpuppt sich als lebendiges Aquarium. Beim ersten Schnorchelgang gleiten wir über Korallengärten mit bunten Fischen in verschiedenen Größen, die wie teils noch bunte Unterwasserstädte aussehen. Carlos taucht zum ersten Mal tiefer und kommt mit leuchtenden Augen an die Oberfläche: „Da unten ist eine ganz andere Welt!“

Die Mitarbeiter erzählen von ihrer Arbeit mit Leidenschaft. Bei der Staff Party am Abend lernen wir Menschen aus aller Welt kennen. An der größten Rum-Bar der Malediven lauschen wir Geschichten über Meeresschutz und moderne Nachhaltigkeit.

Hanifaru Bay: Auf der Suche nach den Giganten

Mit dem Ausflugsboot geht es von Avani+ Fares in gut einer Stunde durch das Baa Atoll zur Hanifaru Bay – einem UNESCO-Biosphärenreservat. „Unsere Schnorchel-Guides Lyce and For haben mir erklärt, dass hier normalerweise riesige Mantas schwimmen. Aber die Natur hat ihre eigenen Pläne. Statt der erhofften Mantarochen entdecken wir in einer nahegelegenen Bucht etwas ebenso Magisches: sieben bis acht Meeresschildkröten gleiten elegant durch das kristallklare Wasser. Eine ist so groß wie ein Couchtisch! Als sie neben mir auftaucht, halte ich den Atem an. In ihren uralten Augen sehe ich die Weisheit der Meere.
Die Schildkröten lehren uns eine wichtige Lektion: Manchmal sind die ungeplanten Begegnungen die wertvollsten. Der Meeresschutz ist hier nicht nur Theorie – er ist gelebte Realität.

Soneva Fushi: Barfuß-Luxus im Dschungelparadies

Unser zweites Zuhause könnte nicht unterschiedlicher sein. Soneva Fushi empfängt uns mit dem Motto „No News, No Shoes“ – ein Konzept, das sofort funktioniert. Die riesigen Villen verstecken sich zwischen 120 Jahre alten Bäumen, und 400 Hasen hoppeln frei über die Insel.

„Das ist wie im Dschungel“, staunt Carlos, als wir an der Zip-Line durch die Baumwipfel sausen. Für einen Moment vergessen wir, dass wir auf einer Malediven-Insel sind. Jennifer aus dem Marketing erzählt uns lachend, dass sie hier das Radfahren gelernt hat, aber nach zwei Jahren auch bis heut noch nie in ihrem Leben schnorcheln war – „weil ich keine gute Schwimmerin bin!“

Die Zero-Waste-Philosophie des Resorts wird hier gelebt: Eine eigene Glasrecyclinganlage, Upcycling-Workshops und das Out of the Blue oder das Fresh in the Garden Restaurant, wo Erlebnisgastronomie Nachhaltigkeit schmackhaft macht. Beim Abendessen erzählt Carlos von seinem Besuch im Eco Centro: „Wir haben da mit recyceltem Glas Sachen gebaut. Aus alten Flaschen haben wir bunte Fenster gemacht. Und ich habe einen Fisch geschnitzt aus Treibholz. Amy, die Meeresbiologin, hat gesagt: ‚Wenn du willst, kannst du Meeresheld werden.‘ Ich hab’s mir notiert.“

Der Höhepunkt des Abends ist neben den kulinarischen Genüssen der Besuch im, oberhalb des Fresh in the Garden gelegenen, Observatory mit Shizu, der Astronomin. Eine Malediverin mit der einnehmenden Ausstrahlung einer kalifornischen Frohnatur – und dem Fachwissen eines Professors – erzählt uns von Sternen, Galaxien und Planeten. Obwohl die Wolken unsere Sicht versperren, sind wir gefesselt von ihren Geschichten über die Unendlichkeit des Universums.

Soneva Jani: Wo Träume Wasserrutschen haben

Soneva Jani ist wie ein anderer Planet. Unsere Overwater-Villa hat eine eigene Wasserrutsche ins Meer! „Ich fühle mich wie der Kapitän meines eigenen Traumschiff-Decks, von dem ich Saltos ins Meer springen kann, wenn nicht gerade ein Babyhai oder ein Rochen vorbeischwimmen“, strahlt Carlos. „Aber das Coolste ist die Hängematte mitten im Indischen Ozean,“ durch das Wasser erreichbar vom Restaurant The Gathering und der ebenfalls in der Nähe der Chapter 1/North Jetty gelegene Coral Garden. Hier züchten sie neue Korallen – wie einen Unterwasser-Garten! „Beim Schnorcheln fühle ich mich wie in einem riesigen Aquarium mit tausenden bunten Fischen. Mama sagt, das ist die Zukunft – Menschen, die der Natur helfen, sich zu erholen.“

Für Familien mit Kindern bis 10 maximal 12 Jahre sind die Malediven-Inseln und Resorts ein Traum – vor allem auch aufgrund der teils schon wie ein kleines Disneyland konzipierten und ausgestalteten Kids Clubs. Hier können Kinder mit Gleichgesinnten, angeleitet von sehr qualifizierten Mitarbeitern, spielen, basteln, ihr eigenes Essen kochen, im Wasser toben und dabei immer wieder auch etwas über die Nachhaltigkeit lernen.

Für Teens ist das Angebot meist überschaubar, was auch Manjit Kumar Gosh, der Resort Manager von Soneva Fushi beim gemeinsamen Mittagessen eingesteht. „Teens sind für uns aktuell das kritische Alter, wenn es darum geht, Familien für eine Malediven-Reise zu begeistern, da ihnen hier teilweise die gewünschte Action fehlt. Wir sind uns dessen bewusst und versuchen durch spezielle Angebote zu Wasser und zu Land auch für diese Zielgruppe attraktiv zu sein. Denn wenn zur selben Zeit keine Gleichaltrigen auf der Insel sind und es keine attraktiven Angebote gibt, liegt die Bespaßung in Händen der Eltern“, lächelt er uns verständnisvoll an.
Für sportlich aktive, und wasseraffine Teens gibt es jedoch genug zu tun – und manchmal hilft es auch, sich das Wort Langeweile vor Augen zu führen um zu erkennen, welch ein Luxus das sein kann.

Wasservillen Soneva Jani Frühstück Soneva Jani Wasservilla bei Nacht - Soneva Jani Wasserflugzeug - Landanflug Soneva Jani Wasserflugzeug - Landanflug Soneva Jani

Die Lektion des Ozeans

Am letzten Abend sitzen wir zu dritt am Strand von Soneva Jani. Die Sonne taucht den Himmel in Rot und Orange, während sanfte Wellen unsere Füße umspülen.

„Wie wird das hier in 20 Jahren aussehen?“, fragt Carlos nachdenklich. Es ist die Frage einer Generation, die verstanden hat: Schönheit und Verantwortung gehören zusammen. Die Malediven haben uns nicht nur gezeigt, wie Paradies aussieht – sie haben uns gelehrt, dass dieses Paradies nur dann bestehen bleibt, wenn wir alle zu seinen Hütern werden.

Carlos nimmt ein letztes Stück Plastik vom Strand auf – eine Geste, die er auf den Inseln gelernt hat. „Du bist die Zukunft“, hatte ein Mitarbeiter zu ihm gesagt. In diesem Moment wissen wir: Diese Reise war mehr als Urlaub. Sie war der Beginn einer lebenslangen Verpflichtung.

Die Malediven haben uns verändert – und das türkisblaue Wasser hat tiefere Spuren hinterlassen als im Sand.

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